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Trip 1: Perth to Pinnacles
Dauer: 1 Tag/1 Nacht
Schlafplatz: Restarea (no camping)
Kilometer: 346km
Nachdem wir die Stadtgrenzen Perths hinter uns gelassen hatten und dem Highway No. 1 in Richtung Norden folgten, erreichten wir sehr schnell solche Landschaften, für die Australien so berühmt ist – das Outback! Unser erstes Ziel, knapp 300km nördlich von Perth, waren die Pinnacles. Diese befinden sich im Nambung National Park in der Nähe des kleinen Örtchen Cervantes und faszinieren durch Ihre Einzigartigkeit. Nachdem wir mit unserem „Buddy“ durch die Wüstenlandschaft zwischen den senkrecht aus der Erde herausstehenden Sandsteinen gecruist sind, musste ein Schlafplatz her. Da wir aus Kostengründen nicht jede Nacht in einen Caravan-Park einchecken wollen, suchten wir uns eine Restarea, die man in regelmäßigen Abständen an den endlos langen Straßen Australiens vorfindet. Allerdings ist dies in der Nähe von Nationalparks gar nicht so einfach, da das Schlafen auf der Straße in diesen Gegenden strickt verboten ist. Nachdem wir uns allerdings knapp 30km vom Nationalpark weg entfernt hatten, fanden wir eine Restarea, die zwar noch mit „no camping“ ausgeschildert war, aber nicht explizit das Schlafen im Auto verbot. Und Schlafen im Auto und Camping sind für uns definitiv 2 unterschiedliche Sachen! 😉 Nach einem leckeren Essen ging’s kurz nach Sonnenuntergang ins Bett. Die Nächte an der Westküste Australiens sind im Gegensatz zum Tag, relativ kühl und lassen einen gut schlafen.

Trip 2: Pinnacles to Kalbarri
Dauer: 1½ Tage/1 Nacht
Schlafplatz: Costal Cliffs Blueholes (no camping)
Kilometer: 558km
Nachdem wir unsere erste Nacht in unserem neuen zu Hause, einsam und verlassen in der Prärie, gut überstanden hatten, sind wir nach einem stärkenden Frühstück am nächsten Morgen weiter Richtung Norden gefahren. Unser nächstes Ziel war Kalbarri, knapp 500km nördlich. Auf dem Weg dorthin haben wir viele kleine, nette Küstenorte, in Abständen von knapp 100km, angetroffen und haben mittags in Port Denison unsere Lunch-Pause gemacht. Lecker selbst gemachte Sandwichs mit Gurken, Salat, Käse etc. und haben uns kurz im Meer aufgefrischt. In Geraldton, einer etwas größeren Stadt für diese Gegend, etwa 65km nördlich von Port Denison, haben wir dann eingekauft. Viel mehr hatte Geraldton irgendwie nicht zu bieten und deswegen ging’s schnell weiter Richtung Kalbarri. Nachdem wir in den gleichnamigen Nationalpark einfuhren, fingen auch schon die ersten sehenswerten Naturereignisse an. Eine Atemberaubende Küstenlandschaft erstreckt sich knapp 50km südlich von Kalbarri. Steile Klippen mit natürlich geformten Brücken und der gleichen. Als wir in Kalbarri ankamen stellte sich wieder die Frage, ob Caravan Park oder nicht. Wir blieben dabei und wollten weiterhin nicht zu viel Geld für Unterkünfte ausgeben. Bevor wir uns ein Platz zum Schlafen suchten, machten wir uns ein leckeres Essen direkt am Strand von Kalbarri, genau dort wo der Murchison River ins Meer mündet. Anschließend mussten wir uns wieder einen Schlafplatz suchen. Auch in Kalbarri ist dies nicht ganz einfach, da um Kalbarri der Nationalpark liegt und auch hier fast überall das „campen“ ausschließlich in Caravan Parks gestattet ist. Wir stellten uns diesmal in eine Parkbucht, versteckt hinter Dünen, mit der Bezeichung „no camping“. Wieder dachten wir uns, das das Schlafen im Auto nicht viel mit campen zu tun hat und verbrachten die Nacht direkt am Meer. 😉
Am nächsten Morgen ging’s dann weiter und die Eroberung des Kalbarri Nationalparks ging weiter. Eine 25km sandige, unbefestigte und sehr sandige Straße führte uns zu „The Loop“. Einer spektakulären „canyonartigen“ Gegend, in der der Murchison River sein Unwesen treibt. Leider mussten wir die 25km Gravel-Road wieder zurück und nachdem wir die sehr holprige Strecke hinter uns gebracht hatten, waren wir auch ein wenig froh, dass unser Auto diese so gut weg gesteckt hatte. In Australien hat so ziemlich jeder, der solche Gegenden bereist einen Geländewagen mit 4WD. Die sparsamen Reisenden, also die Backpacker, so wie wir uns hier bezeichnen, machen solche Sachen dann mit ihren Campervans und sind am Ende froh, wenn nichts schief gegangen ist. Auf der anderen Seite macht es natürlich auch tierischen Spaß. 😉

Trip 3: Kalbarri to Shark Bay
Dauer: 2 Tage/2 Nächte
Schlafplätze: Hamelin Pool Caravan Park, Eagles Bluff (free camping)
Kilometer: 553km
Unser nächstes Ziel war die Region Shark Bay. Diese Gegend ist “World Heritage” und beeindruckt durch atemberaubende Landschaften, Stromatoliten (älteste bekannte Lebensform auf unserem Planeten), Delfine und Haien. In Hamelin Pool konnten wir Stromatoliten begutachten, die maßgeblich für die Entstehung von Leben auf unserem Planeten verantwortlich sind. Stromatoliten haben es fertig gebracht, dass der Sauerstoffgehalt in unserer Atmosphaere so ist wie er ist und dies ist schließlich unsere Lebensgrundlage! 😉
Eine Nacht haben wir dort auf dem Campground verbracht, der in der alten Telegraphen Station untergebracht ist.
Am nächsten Morgen ging unsere Reise weiter Richtung Denham. Auf dem Weg hielten wir am Shell Beach, bei Eagle Bluff und weiteren beeindruckenden Landschaften. In Denham organisierten wir uns die Erlaubnis, 20km außerhalb der Stadt bei Eagle Bluff zu übernachten.
Um 7:00Uhr am nächsten Morgen brachen wir auf um die Delfinfütterung in Monkey Mia nicht zu verpassen. Hier kommen freie Delfine jeden Morgen an den Strand geschwommen und werden gefüttert. Anfassen ist nicht erlaubt, aber man hat die Möglichkeit den Tieren sehr nahe zu kommen und man merkt wie aufmerksam und schlau diese sind!
Da es in Monkey Mia und in der Shark Bay Region ohne anständigen Geländewagen sonst nicht wirklich was zu tun gibt, haben wir uns Mittags schon wieder auf gemacht.

Trip 4: Shark Bay to Coral Bay
Dauer: 3 Tage/ 3 Nächte
Schlafplätze: Blowholes (free camping), Peoples Caravan Park
Kilometer: 723km
Von Mokey Mia ging’s weiter an der Küste Richtung Norden. In Carnarvon füllten wir unsere Lebensmittelvorräte wieder auf und am Nachmittag entschieden wir uns spontan zu den Blowholes knapp 70km nördlich von Carnarvon zu fahren und dort irgendwo zu übernachten. Als wir an den Blowholes ankamen, fanden wir einen Campingplatz vor, der zurzeit nicht viele Besucher hatte und somit für uns kostenfrei genutzt werden konnte. Uns wurde erzählt, dass der Ranger, der für den Campground verantwortlich war, zu dieser Jahreszeit oft nicht anwesend ist und man deswegen auch nichts bezahlen muss. Diese Einladung nahmen wir natürlich gerne an und so sprangen wir noch ins Meer, bevor wir uns ans Kochen begaben und einen wunderschönen Mondaufgang bewunderten.
Von den Blowholes fuhren wir am nächsten Tag in einem Stück bis nach Coral Bay durch. Coral Bay liegt am Ningaloo Reef und lebt nur von Touristen. Ein wunderschönes, kleines Fleckchen Natur, wo wir uns ganz offiziell zwei Nächte auf einem Campingplatz einquartierten und die Füße hochlegten. Am Nachmittag des nächsten Tages machten wir eine Turtle-Schnorchel-Tour, bei der wir auch wirklich ein paar Schildkröten zu Gesicht bekamen und im Reef schnorchelten. Abends bewunderten wir den Sonnenuntergang am Strand und genossen das luxuriöse Leben eines Campingplatzes mit Küche und Duschen. 🙂

Trip 5: Coral Bay to Exmouth (Cape Range NP)
Dauer: 1 Tag/1 Nacht
Schlafplatz: T-Bone Bay (CRNP)
Kilometer: 313km
Nachdem wir uns genug in der Sonne geaalt hatten und wir wieder das Kribbeln in uns spuerten, machten wir uns von Coral Bay nach Exmouth auf. Exmouth selber hat nicht viel zu bieten, aber der nahegelegne Cape Range National Park dafuer umso mehr. Wunderschöne Buchten und spannende Walks im Hinterland machen diesen Nationalpark zu einem Erreignis. Am meisten hat uns das türkise Wasser und die grossen Massen an Kaenguruhs begeistert, die man hier vorfindet wie Sand am Meer, sobald die Daemmerung angebrochen ist. Wir blieben nur eine Nacht, was sich speater irgendwie als zu wenig herausstellte, aber aus irgendeinem Grund reisten wir am naechsten Tag schon weiter Richtung Karijini National Park.

Trip 6: Exmouth to Karijini National Park
Dauer: 3,5 Tage/3 Nächte
Schlafplätze: Cheela Plains Restarea (free camping), KNP Dales Camparea
Kilometer: 926km
Wahrscheinlich war es Cans Ungeduld endlich wieder in den Karijini National Park zu kommen. Vor drei Jahren, während seines Auslandsemesters in Australien, war dieser Park das Highlight überhaupt. Auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Da die Entfernung einfach zu groß war, schliefen wir eine Nacht auf einer Restarea, knapp 90km vor Paraburdoo. Ein Ranger warnte uns an diesem Abend, dass wir diese Restarea besser schnell verlassen sollten, sobald es heftiger anfinge zu regnen. Vor einem Jahr wurde ein Pärchen angeblich von einem Regenschauer überrascht und die gesamte Restarea stand wohl innerhalb von wenigen Stunden vollständig unter Wasser. Das Pärchen saß wohl am Ende auf dem Dach des Toiletten-Häuschen und musste zusehen, wie ihr Camper, im wahrsten Sinne des Wortes, den Bach runter ging.
In dieser Nacht sollte es zwar ein wenig nieseln, aber mehr auch nicht. Wir und ein kanadisches Pärchen, mit denen der Abend gemeinsam sehr nett verbracht wurde, kamen ungeschoren davon und machten uns am nächsten Morgen wieder auf.
Nachdem wir in Tom Price mal wieder unseren Lebensmittelhaushalt aufgestockt hatten und uns im Information-Center die nötigen Informationen für den Karijini National Park geholt hatten, machten wir uns auf.
Am selben Nachmittag schwammen wir noch in der Dales-Gorge und genossen dieses Naturspektakel. Canyonartige Schluchten, in den Wasserfälle und natürliche Schwimmbecken zum planschen einladen. Für die Nacht richteten wir uns im Dale’s Campground ein und machten unsere erste Bekanntschaft mit Dingos. Die wolfartigen Tiere sind scheu und haben gehörigen Respekt vor Menschen, aber wenn man dann mal Nachts schläft und die Mülltüte draußen am Auto hängen lässt, haben sie den Mut, sich diese unter den Nagel zu reißen und alles Essbare zu entwenden. Am nächsten Morgen mussten wir dann das Chaos beseitigen und waren wieder ein wenig schlauer. 🙂
Den zweiten Tag im Karijini National Park verbrachten wir in der Hangcock sowie Weano Gorge. Nachdem wir die knapp 50km pure, dunkelrote Gravelroad hinter uns gebracht hatten, kletterten wir durch die Schluchten und ließen uns erneut von den spektakulären Formationen beeindrucken, schwammen in den Wasserlöchern und ließen es und einfach gut gehen.
Am späten Nachmittag fuhren wir die 50km Gravelroad wieder zurück zu unserem Campground und mussten feststellen, dass unser alter Wagen für solche Fahrten nicht mehr in der besten Verfassung ist. Der feine Staub dringt durch jede Ritze und nachdem wir 100km unbefestigte Strasse hinter uns gebracht hatten, konnten wir unser Auto erstmal einer Grundreinigung unterziehen. Wir hatten den feinen Sand einfach überall! 😉
Am dritten Tag im Karijini National Park verbrachten wir den Morgen erneut in der Dales Gorge und ließen die Wasserfälle auf uns nieder prasseln.
Als wir zurück am Auto waren, standen wir einem platten Reifen gegenüber. Zuerst lag die Vermutung nahe, dass wir diesen Umstand unserer spektakulären Fahrt vom Vortag zu verdanken hatten. Ganz falsch war dies auch nicht, aber wie sich später raus stellte, hatten wir einen Nagel im Reifen, den wir wohl schon was länger mit uns rum fuhren. Die starke Belastung hat nur verursacht, dass der Nagel nicht mehr dicht gehalten hatte.
Während wir noch zu verstehen versuchten, wie unser Wagenheber funktioniert, kam wie aus dem nichts eine Gruppe von jungen Mienenarbeitern vorbei, die sich einen freien Tag im Nationalpark gönnten. Schneller als wir wirklich begreifen konnten, hatten wir einen professionellen Wagenheber unter dem Auto, der unseren Wagen mit drei einfachen Schwüngen anhob. Jetzt musste nur noch der Reifen ab und der Ersatzreifen befestigt werden und unser Reifen war innerhalb von 10 Minuten mitten in der Walachei gewechselt. Wir bedankten uns und genauso plötzlich wie diese Jungs erschienen sind, waren sie auch auf einmal wieder weg.
Den Rest des Tages verbrachten wir damit in den knapp 400km nördlich an der Küste liegenden Ort Port Hedland zu fahren.

Trip 7: Karijini National Park to Broome
Dauer: 4 Tage/ 4 Nächte
Schlafplätze: Point Cooke Caravan Park, Stanley Restarea (free camping), Palm Grove Caravan Park
Kilometer: 1049km
Nachdem wir den Karijini National Park wieder verlassen hatten und abends in Port Hedland ankamen, machten wir uns nicht mehr die Mühe nach einem geeigneten Schlafplatz zu suchen und checkten in einem Caravan Park ein. Manchmal ist man dann auch froh, wenn man wieder duschen, normale Toiletten benutzen und einfach in einem Pool springen kann. Die Campgrounds in den Nationalparks sind meistens sehr spärlich ausgestattet. Manche haben auch gar keine Einrichtungen und bieten einem nur eine Parkbucht fürs Auto oder Zelt.
In Port Hedland ließen wir dann am nächsten Tag unseren kaputten Reifen reparieren und machten uns am Nachmittag schon wieder auf ins 600km entfernte Broome. Port Hedland ist eine reine Industrie-Hafenstadt, in der es nicht wirklich was zu tun gibt. Auf unserem Weg nach Broome hielten wir kurz am 80 Mile Beach und rasteten für die Nacht in einer Restarea knapp 200km vor Broome. Sehr einsam und verlassen kochten wir uns an diesem Abend Spaghetti Bolognese und wurden Zeuge einer Fliegen-Invasion. Unsere Fleisch-Soße hatte eine derartige Anziehung auf Fliegen, dass man von Genießen nicht mehr sprechen konnte. Man musste eher aufpassen, dass man nicht zu viele von den kleinen, zwar total harmlosen, aber absolut nervigen Viechern, verschluckt! 😉
Am nächsten Morgen brachten wir die restlichen 200km hinter uns und kamen ohne weitere Probleme in Broome an. In Broome statteten wir dem Michael Douglas Crocodile Park einen Besuch ab und schlenderten gemütlich am Cable Beach entlang. Broome ist zwar auf der Karte ein sehr bekannter Ort, aber hat letztendlich auch nicht wirklich viel zu bieten. Nach 2 Tagen hatten wir schon wieder genug und machten uns wieder auf.

Trip 8: Broome to Kununurra
Dauer: 6 Tage / 5 Nächte
Schlafplätze: Ellendale Restarea, On the Road (30km vor Fitzroy Crossing), Bungle Bungle Restarea, Dunham River Restarea
Kilometer: 1163km
Mit dem Erreichen von Broome haben wir uns wieder in die Tropen bewegt und eigentlich ist es definitiv die falsche Zeit sich um diese Jahreszeit hier oben rum zu treiben. Zwischen Broome und Kununurra befinden sich die angeblich einmaligen Kimberleys, die man eigentlich nicht missen sollte, wenn man sich schon hier in der Gegend befindet. Für uns ist hier aber anscheinend nicht so viel zu machen. Es ist Wet-Season und eigentlich steht hier im Moment alles unter Wasser. Die Kimberleys sind zwar sowieso nur mit einem 4WD wirklich zu entdecken, aber in dieser Jahreszeit hat man auch mit einem Geländewagen keine Chance. Straßen sind einfach gesperrt, weil sie vollständig unter Wasser stehen.
Deswegen war es unser Ziel schnellstmöglich durch diese Region durch zu fahren und nach Darwin zu kommen. Irgendwie hat es sich aber dann anders ergeben und wir haben ewig für die Strecke bis Darwin gebraucht.
Nachdem wir Broome am Nachmittag verlassen und knapp 250km hinter uns gebracht hatten, suchten wir eine Restarea auf, auf der wir die Nacht verbringen wollten. Alles schien relativ normal zu verlaufen. Wir kochten, hatten Spaß und gingen früh schlafen. In der Nacht regnete es viel und als wir am Morgen wieder aufbrachen kamen wir nur knapp 30km. Der Great Northern Highway war 30km vor Fitzroy Crossing überflutet und an ein Weiterkommen war erstmal nicht zu denken. Der Regen hörte am Vormittag auf und langsam, aber eben nur sehr langsam wich das Wasser zurück. Als der Marker am Straßenrand nur noch 20cm Wassertiefe markierte und die Strömung an Stärke stark nachgelassen hatte, wagten wir uns und knapp 20 andere Autos durch das Wasser. Dies sollte uns an diesem Tage jedoch noch nicht viel bringen, da knapp 15km weiter der nächste Fluss über die Strasse getreten war. Diese Stelle stand noch viel mehr unter Wasser und die Party hatte sich somit lediglich um 15km verschoben.
Viele hatten am Abend keine Geduld mehr und gingen das Risiko ein bei 40cm Wassertiefe die Wassermassen zu durchfahren. Es sollte auch gut gehen und alle, außer uns und John, Sarah und Charles, die wie wir mit ihrem Auto in Australien unterwegs waren, wagten und schafften es ohne Zwischenfälle. Für die meisten, die mit normalen Autos unterwegs waren, war an eine Nacht auf der Strasse auch nicht zu denken. Kein Essen und keine wirkliche Schlafmöglichkeit führten dazu, dass alle das Risiko eingegangen sind und noch bis nach Fitzroy Crossing an diesem Abend fuhren. Wir hatten ja alles dabei, Essen, ein Bett und brauchten kein Risiko eingehen. Wir verbrachten die Nacht einfach auf der Strasse vor der überfluteten Stelle und brauchten uns auch keine Sorgen machen, dass uns jemand von hinten über den Haufen fahren könnte. Mittlerweile war knapp 40km hinter uns die Strasse gesperrt worden, weil ein LKW auf einer Brücke feststeckte und diese stark beschädigt hatte. Wir steckten also fest. Am nächsten Morgen war der Wasserstand auf 20cm gesunken und wir fuhren auch durch die Wasserstelle.
Die 24 Stunden zuvor, die wir gemeinsam mit John, Sarah und Charles an der Wasserstelle verbracht hatten, hatten dazu geführt, dass wir uns entschlossen eine Weile zusammen zu fahren. In Fitzroy Crossing wurden die Wagen aufgetankt und die Wasserkanister gefüllt, bevor wir weiter bis Halls Creek fuhren. Auch Halls Creek wurde nur zum auftanken genutzt, da alle nahe liegenden Attraktionen geschlossen waren. Am Nachmittag, auf Höhe des Bungle Bungle National Parks, der leider auch in dieser Jahreszeit geschlossen ist, suchten wir uns mal wieder eine Restarea für die Nacht. Charles, der auf seinem Trip versucht regelmäßig laufen zu gehen, hat Anke dazu inspiriert ihre neuen Laufschuhe auch ein 2. Mal zu schnüren und im hohen Norden Australiens über den verlassenen Highway zu joggen. Am nächsten Tag ging’s weiter. Auf unserem Weg nach Wyndham stoppte das Auto vor uns plötzlich und John kam auf uns zu und fragte, ob wir Lust zu wandern haben. Er habe aus dem Auto einen Wasserfall gesehen und da wir die letzten Tage nur gefahren sind, wollte er jetzt endlich wieder was erleben. Wir hatten nichts dagegen und willigten ein. Diese Wanderung war eine Wanderung durch die unberührte Natur. Keine vorgefertigten Wege, die einem sagen, wo man lang gehen soll, einfach pure Natur. Außer John hatte den Wasserfall vorher keiner wahrgenommen und nach über einer Stunde hatten wir so unsere Zweifel, ob er sich nicht vielleicht geirrt hat. Nach eineinhalb Stunden fanden wir den geheimnisvollen Wasserfall allerdings und wir waren alle sehr beeindruckt. Wir hatten schon nicht mehr daran geglaubt und angefangen John auf den Arm zu nehmen. Es war bereits Nachmittag als wir wieder an den Autos waren und wir suchten uns erneut eine Restarea für die Nacht. Es war mittlerweile Routine und wie immer wurde fleißig gekocht und eine Plane halb übers Auto gespannt, damit man auch bei Regen mit offener Tür schlafen konnte und ein wenig mehr Abstellfläche hatte. Charles stellte jeden Tag sein Zelt in der Nähe der Wagen auf, da für ihn kein Platz zum schlafen in den Autos war. Charles ist Franzose und fuhr seit Broome mit John und Sarah mit. John ist Amerikaner aus Kalifornien und Sarah ist aus Australien und hat John in Adelaide kennen gelernt.
Wyndham war unser nächstes Ziel, als wir am nächsten Morgen wieder aufbrachen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an „Grotto“ vorbei, einer Schlucht, in die ein riesiger Wasserfall fällt und ein kleines Spiel- und Kletterparadies für uns wurde. Wir blieben Stunden, bevor wir weiter nach Wyndham aufbrachen. Wyndham war ein wenig enttäuschend und nachdem wir uns einen Überblick vom „5 River Looklout“ verschafft hatten, entschieden wir noch an diesem Tage weiter zu fahren und uns auf dem Weg eine Bleibe für die Nacht zu suchen.
Am nächsten Mittag kamen wir in Kununurra  an. Dort wurde mal wieder eingekauft, wobei wir diesmal darauf achten mussten, was wir kauften, da man nicht alles Essbare über die Grenze zwischen den Bundesstaaten mitnehmen darf. Aufgrund von Fruchtfliegen, die aus für uns noch nicht ganz klaren Gründen, großen Schaden anrichten können, gibt es klare Regeln, was man wann und über welche Grenze mitnehmen darf.
Nach unserem Einkauf fuhren wir in den Nirima National Park, der eine kleine Version der geschlossenen Bungle Bungle Range sein soll. Dort wanderten wir verschiedenste Walks. Am Nachmittag fuhren wir noch zum Lake Argyle und verbrachten auch dort die nächste Nacht.

Trip 9: Kununurra to Victoria River
Dauer: 2 Tage / 2 Nächte
Schlafplätze: On the Road (am Lake Argyle), Victoria River Caravan Park
Kilometer: 388km
Nachdem wir am nächsten Morgen uns den „Ord Dam“ aus der Nähe anschauten, bekamen wir auch unsere ersten und wahrscheinlich einzigen frei lebenden Krokodile zu Gesicht. Zwar waren diese nur relativ kleine Süßwasserkrokodile, aber man konnte ihre Körper aus sicherer Entfernung klar im Wasser liegen sehen. Kurz vor Mittag fuhren wir weiter und passierten die Grenze zwischen Western Australia und dem Northern Territoy. Anschließend wurden über 300km zurückgelegt, bis wir am „Victoria River Roadhouse“ ankamen. Hier war die Straße erneut unpassierbar, da der Victoria River so gar die Brücke, die über ihn führte, vollständig unter sich begraben hatte. Von dieser Straßensperrung waren wir allerdings vorher informiert und deswegen war es für uns keine große Überraschung. Die einzige Frage die sich stellte, war, wann die Straße wieder befahrbar ist. Die Vermutungen beliefen sich zwischen 19 und 48 Std. Es war auf jeden Fall klar, dass wir die folgende Nacht hier verbringen mussten und wieder waren wir nicht alleine. Die Straße war jetzt schon seit gut einer Woche gesperrt und es hatte sich mittlerweile eine lange Schlange auf der Straße gebildet. Teilweise sahen wir so gar Leute wieder, die wir schon an der letzten überfluteten Stelle getroffen hatten. Da diese sich nicht so viel Zeit wie wir gelassen hatten, standen diese teilweise schon seit einer Woche hier. Jetzt hieß es Zeit totschlagen und wir machten es uns gemütlich. Während wir an unserem Lappy Fotos sortierten, gab der Kleine leider seinen Geist auf. Wahrscheinlich war es ihm in den letzten Wochen zu heiß und feucht.

Trip 10: Victoria River to Darwin
Dauer: 7 Tage / 7 Nächte
Schlafplätze: 62 Miles Restarea, Litchfield National Park, Shady Glen Caravan Park
Kilometer: 1407km
Am nächsten Morgen war der Wasserspiegel im Vergleich zum Vortag stark gesunken und es machte sich Hoffnung breit. Nachmittags um 16 Uhr war der Wasserstand dann bei 30cm und die Straße wurde für die großen LKWs wieder freigegeben. Eine Stunde später war das Wasser unterhalb der Brücke und die Straße war auch für uns wieder frei. Wir fuhren auf der anderen Seite noch knapp 100km und machten wieder Halt für die Nacht an einer Restarea.
Katherine war unser nächstes Ziel, allerdings nur zum einkaufen und auftanken. Hier würden wir auf unserem Rückweg von Darwin wieder vorbei kommen und deswegen ließen wir alle Sehenswürdigkeiten links liegen. Da es in Strömen am regnen war, hatten wir schon vor direkt nach Darwin durchzufahren. Allerdings verbesserte sich das Wetter auf den 300km in den Norden so sehr, dass wir kurzerhand doch noch entschieden einen Abstecher in den Litchfield National Park zu machen. Wir verbrachten 2 Nächte dort und schwammen erneut unter Wasserfällen und kletterten durch die Gegend. Am zweiten Tag kam John die Idee einen 21km langen Walk zu machen. Ziel war „Lost City“, dessen Zufahrtsstraße für Fahrzeuge in dieser Jahreszeit geschlossen ist. Nach langem überlegen entschloss Can sich mitzulaufen. Anke waren 21km definitiv zu lang und sie blieb am Campground zurück, wo sie den Tag gemuetlich mit Lesen und Schwimmen verbrachte. Charles und Sarah waren bei dem Walk auch dabei und wir brauchten für die 10,5km Hinweg exakt 2 Stunden, was wirklich schnell ist. „Lost City“ ist eine Anhäufung von Gesteinsformationen, die wirklich ein wenig an eine alte, verlorene Stadt erinnern. Auf unserem Rückweg waren wir nicht viel langsamer und als wir wieder Zurück waren, waren wir schon ein wenig fertig und sprangen sofort wieder in den nahe liegenden „Plunge Pool“! 😉
Am nächsten Tag ging’s nach Darwin wo wir unsere Fahrkolonne zunächst einmal beendeten. Während Sarah und John weiterhin die Übernachtungskosten sparen wollten und auf irgendwelchen Parkplätzen schliefen, quartierten wir uns in einem Caravan Park ein. In Darwin blieben wir 4 Nächte in denen wir wieder Energie sammelten, bevor es wieder weiter gehen sollte.

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