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Und unsere Reise geht weiter: Nach drei Monaten in Südostasien, drei Monaten in Australien und fast sieben Wochen in Amerika haben wir es jetzt nach Zentralamerika geschafft. Genauer genommen nach Belize. Aus dem ursprünglichen Plan auf dem Landweg durch Mexiko zu reisen, ist aufgrund der „Swine-Flu“ nichts geworden. Mittlerweile hat sich die Situation in Mexiko wieder beruhigt und wenn wir die Entscheidung heute noch mal treffen müssten, würden wir uns für Mexiko entscheiden. Vor knapp drei Wochen sah dies aber noch anders aus, so dass wir uns zu dem Zeitpunkt entschlossen haben direkt nach Belize zu fliegen und dort mit unserem Lateinamerika-Abenteuer zu beginnen.

Von Los Angeles ging’s also mit TACA-Airlines über San Salvador nach Belize City. Wir wussten nicht so wirklich was uns nun erwarten würde, da wir beide noch nie in einem lateinamerikanischen Land unterwegs waren und man die unterschiedlichsten Berichte über Mittel- und Südamerika hört, aber unsere Vorfreude war groß. Jetzt muss man korrekterweise aber noch dazu sagen, dass Belize, unserem ersten Anlaufpunkt, gar nicht zu Lateinamerika zählt, da hier vorwiegend Englisch gesprochen wird. Belize war bis 1981 eine britische Kolonie.
Unser Umstieg von Englisch auf Spanisch verlief somit nicht abrupt, sondern eher gemächlich und stellte uns nicht vor zu große Herausforderungen. Allerdings bezweifeln wir sehr, dass wir anders Schwierigkeiten bekommen hätten, denn schließlich sprechen wir ja zu 50% Spanisch! 😉

Allerdings hatten wir schon in Los Angeles am Flughafen unsere ersten kleinen, nicht auf Sprachbarrieren basierenden, Problemchen. Der Staat Belize gibt den Airlines die Vorgabe niemanden in ein Flugzeug nach Belize steigen zu lassen, der kein Rückflug- oder Weiterreiseticket innerhalb der nächsten vier Wochen vorzeigen kann. Konnten wir natürlich nicht, da unser einziger weiterer momentan feststehender Flug von Rio de Janeiro (Brasilien) nach Hause am 28.09.2009 ist. Wir kannten diese Problematik eigentlich, da wir uns vor unserer Reise ja schlau gemacht hatten. In Asien hatte sich aber gezeigt, dass sich letztendlich niemand dafür interessiert und nachdem uns so gar die Amerikaner einfach so bei sich rein gelassen haben, haben wir damit schon gar nicht mehr gerechnet. Und wären wir über Mexiko auf dem Landweg nach Belize eingereist, dann hätte uns definitiv auch keiner danach gefragt. Na ja, wie dem auch sei mussten wir uns dann am Schalter ein Ticket kaufen, das unsere Ausreise aus Belize innerhalb der nächsten 4 Wochen bestätigte und welches wir in einem beliebigen TACA-Office wieder zurückgeben könnten.
Als wir dann schließlich in Belize-City gelandet waren, hat sich natürlich auch keine Sau dafür interessiert, ob wir ein besagtes Ticket besäßen und man hat uns mal wieder einfach so rein gelassen. Klar, wollten wir das Ticket dann am nächsten Tag direkt zurückgeben, was sich dann aber als nicht so einfach erwies. Logischerweise hätten wir ja erneut kein Ausreisedokument, wenn wir dieses Ticket jetzt zurückgeben würden, so dass man uns erst zum Immigrations-Office von Belize schicken wollte, um eine schriftliche Bestätigung zu bekommen, damit uns TACA unser Ticket erstattet. Darauf wollten wir uns aber nicht einlassen und wir kamen auf die Idee das Ticket erst in Guatemala zurück zu geben, nachdem wir Belize wieder verlassen haben. So schleppen wir momentan noch dieses Ticket mit uns rum und hoffen es bald irgendwann los zu werden und vor allem unser Geld dafür wieder zu bekommen! 😉 Logik steckt da nirgendwo hinter!
Belize grenzt sich ein wenig von den anderen zentralamerikanischen Ländern ab. Zum einen, wie schon erwähnt, ist die Sprache eine andere und es ist das einzige Land, was keinen Zugang zum Pazifik besitzt. Dafür ist die Karibikküste Belizes mit dem zweitlängsten Barrier-Reef der Welt ausgestattet und lädt zum Schnorcheln und Tauchen ein. Ein weiterer Unterschied ist auch, dass es ein wenig teurer als die anderen sein soll – wir werden sehen.

Nachdem wir also morgens gegen neun Uhr am Flughafen in Belize angekommen waren, ging’s erstmal mit dem Taxi ins 12 Meilen entfernte Stadtzentrum. Belize City ist zwar die größte Stadt in Belize, aber trotzdem sehr überschaubar. Gerade einmal 70.000 Menschen leben hier. Im ganzen Land sind es nur knapp 300.000. Schnell hatten wir festgestellt, dass man in Belize nichts zu befürchten hat und sich frei bewegen kann. Die Leute sind sehr nett und einige (sehr viele) sind sehr cool. An der Küste und auf den Inseln kommt richtige Karibikstimmung auf und man hat das Gefühl auf Jamaica zu sein. Zwar war keiner von uns beiden je auf Jamaica, aber die Bevölkerung besteht zu mehr als 50% aus Schwarzen im Rasta-Reggae-Style.  🙂
Von Belize-City haben wir eine halbtägige, geführte Tour nach Altun Ha gemacht. Altun Ha ist eine von vielen Ausgrabungsstätten der alten Mayakulturen, die es haufenweise im ganzen Land gibt.
Nachdem wir genug von der Stadt hatten, ging’s mit dem Wassertaxi nach Caye Caulker, einer von zwei besiedelten, an der Küste vor gelagerten Inseln. Caye Caulker ist ein schmaler Landstreifen, der vielleicht 2km lang und 300m breit und hauptsächlich mit Kokosnuss-Palmen bestückt ist. Auch wenn es kaum wirklichen Strand gibt, haben wir uns auf Anhieb wohl gefühlt und uns für 4 Nächte auf der Insel einquartiert. Nach unserem Amerika-Aufenthalt zu diesem Zeitpunkt auf jeden Fall genau das Richtige! 😉
Von hier aus haben wir auch einen Schnorchelausflug zum Barrier-Reef gemacht und sind Sting-Rays verdammt nahe gekommen.

Von Caye Caulker ging’s nach 4 Nächten weiter nach San Pedro, der zweiten Insel. San Pedro ist wesentlich weiter in seiner Entwicklung und es reiht sich ein Hotel bzw. Resort an das andere. Nach 2 Tagen hatten wir einen Eindruck von San Pedro und es zog uns wieder zurück ans Festland. Mit dem Wassertaxi fuhren wir in den Norden von Belize nach Corozal. Corozal ist ein kleines, verschlafenes Örtchen nah an der Grenze zu Mexiko und sollte für uns nur als Zwischenstation auf unserem Weg nach Orange Walk dienen, von wo wir eine Bootstour nach Lamanai machen wollten. Darum ging’s am nächsten Tag auch schon weiter nach Orange Walk – diesmal mit dem Bus. In Orange Walk suchten wir uns wieder eine Bleibe und organisierten uns unsere Bootstour nach Lamanai für den nächsten Tag. Lamanai ist eine weitere Ausgrabungsstätte der Maya, die aber nicht zum Highlight des nächsten Tages werden sollte. Wesentlich Interessanter war die Bootstour selber, auf der wir neben tausenden von Vögeln auch Affen (Spider-Monkeys) und Krokodilen begegneten.
Von Orange-Walk fuhren wir dann mit dem Bus nach San Ignacio, unserer letzten Station in Belize, bevor es dann für uns nach Guatemala ging.

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