K

Kalifornien

Sequoia and Kings Canyon National Park

Noch vor Sonnenaufgang ging’s für uns zum Flughafen nach Honolulu um unsere Weiterreise ans Mainland der Vereinigten Staaten anzutreten. Beim Einchecken für unseren Flug nach Los Angeles bekamen wir eine Bordkarte, auf der stand, dass wir unsere Sitze später zugewiesen bekämen. Wir wunderten uns nicht weiter und schlenderten gemütlich zum Gate. Dort angekommen fragten wir noch einmal nach unseren Sitzplätzen, woraufhin uns unsere Bordkarten abgenommen wurden und uns gesagt wurde wir würden dann später aufgerufen um die neuen abzuholen. Kurz danach kam die Durchsage, dass unser Flug überbucht sei und American Airlines nach Leuten suche die für 300$-Gutscheine einen 5 Stunden späteren Flug nähmen. Da am Flughafen in LA unser Mietwagen auf uns wartete und wir auch schon ein Motel außerhalb LA’s für die Nacht gebucht hatten, kam diese Option für uns nicht in Frage. Leider begann das Borden dann aber trotzdem erstmal ohne uns. Alle Menschen um uns herum liefen fröhlich mit ihren Bordkarten mit Sitzplatznummern darauf in den Flieger. Als der Warteraum um uns herum leerer und leerer wurde, wurden wir langsam nervös und malten uns aus, was wir noch 5 Stunden hier am Flughafen machen sollten. Erst als die netten American Airline Mitarbeiterinnen den Wert der Fluggutscheine auf 800$ erhöhten, erbarmten sich noch weitere Leute, so dass wir letztendlich auch an Bord gehen durften.

In Los Angeles angekommen, holten wir unseren Mietwagen ab und machten uns sofort auf den Weg raus aus der Stadt. Ziel für die erste Nacht war ein Motel in Bakersfield.
Von dort ging es am nächsten Morgen direkt weiter zum Sequoia & Kings Canyon Nationalpark in der Sierra Nevada, wo die breitesten und dicksten Bäume der Welt auf uns warteten. Vom ziemlich heißen Meereslevel Kaliforniens ging’s also in die Berge, wo kühlere Temperaturen herrschten. Während eines Spaziergangs durch den teilweise noch verschneiten Giant Forest sahen wir einen riesigen Seqouia Baum neben dem anderen. Der breiteste von allen heißt General Grant und hat einen Durchmesser von 12m. Staunend liefen wir also ein paar Meilen durch den Wald und versuchten die Giganten auf Fotos einzufangen, die zeigen, wie riesig sie eigentlich sind!
Die Straße zum Kings Canyon war aufgrund des Schnees immer noch gesperrt, so dass wir uns mit einem Blick aus der Ferne zufrieden geben mussten, bevor nvc wir den Nationalpark wieder verließen. Nächstes Ziel: Yosemite Nationalpark

Yosemite National Park

Ehrlich gesagt wussten wir nicht hundertprozentig was uns im berühmten Yosemite Nationalpark erwarten würde. Erst als wir einige Meilen, nachdem wir das Eingangstor des Parks passiert hatten, in Richtung des Yosemite Valleys fuhren, wurden uns die Ausmaße dieses Parks bewusst. Um uns herum erstreckten sich riesig wirkende Berge, dessen Wände teilweise fast senkrecht in die Luft ragten und uns bewusst machten, warum dieser Ort Yosemite Valley (Tal) genannt wird. Durch das Tal zieht sich ein Fluss, der von vielen verschiedenen Wasserfällen gespeist wird. Wir hatten das Glück zur Zeit der Schneeschmelze dort zu sein, so dass die Wasserfälle fülliger waren als zu jeder anderen Jahreszeit. Wir verbrachten 2 Nächte im Yosemite Valley und wanderten einen ganzen Tag zu zwei Wasserfällen, die größer und mächtiger waren als alle die wir bisher gesehen hatten. Diesmal konnte man auch zu den oberen Enden der Fälle klettern, von wo einem die Heftigkeit mit der die Wassermassen ins Tal donnern um einiges bewusster wird, als wenn man sie nur von unten betrachtet. Zwar stand der Wind teilweise ein wenig unpassend, so dass wir auf einem Stück des Weges quasi mitten im Wasserfall standen. Oben angekommen war dann erstmal trocknen und aufwärmen angesagt. Der uns von oben bietende Anblick war dies allerdings absolut wert!

Rafting auf dem American River

Nach 4 Nächten in den Nationalparks machten wir uns auf um John, unseren alten Bekannten aus Australien, zu besuchen. Er wohnt ca. eine Stunde östlich von Sacramento auf einem Campingplatz in einem kleinen Ort namens Lotus. Da er dort als Rafting Guide arbeitet, hat er uns eingeladen ihn zu besuchen und mit ihm eine Runde auf dem Fluss zu drehen. Dieses Angebot nahmen wir natürlich dankend an.
Bei ihm angekommen, erfuhren wir, dass wir nicht die einzigen Besucher fürs Wochenende sein sollten. Die Koreanerin Hanwon, die er auf einer Reise in Spanien kennen gelernt hatte und Jesse, ein befreundeter Raftguide aus West Virgina hatten sich auch spontan angemeldet. So kam es, dass wir am nächsten Tag zu fünft ins Raft stiegen und unsere ersten Raftingerfahrungen auf dem American River sammelten, der direkt am Campground vorbei floss. Das Wetter war perfekt: strahlender Sonnenschein und blauer Himmel ließen das zu dieser Jahreszeit noch sehr kalte Flusswasser ein wenig wärmer erscheinen und halfen nach der ein oder andern Stromschnelle (Class 3) wieder schneller zu trocknen.
Nach ca. 5 Stunden auf dem Wasser stiegen wir völlig begeistert aus dem Raft und wollten mehr. 🙂 Leider musste John am nächsten Tag arbeiten, was bedeutete, dass er zahlende Kunden auf den Fluss begleitete. Zu unserem Glück erklärte sich Jesse bereit sein Raft auszupacken und mit uns Anfängern (Can, Anke und Hanwon) hinter John her zu düsen. Zwar war auch er noch nie auf dem Flussabschnitt gewesen, den es am zweiten Tag zu erobern galt, aber das machte die Sache ja eigentlich nur umso abenteuerlicher und spannender. So kam es, dass wir auch den kompletten Sonntag auf dem Wasser verbrachten und die heute schon heftigeren Strom¬¬schnellen (Class 4) freudig begrüßten.
Am Ende dieses Tages waren wir erschöpft aber glücklich. Anke für ihren Teil hatte mit 2 Tagen in Folge auch erstmal genug Rafterfahrung gesammelt, wobei Can das Fieber gepackt hatte und er unbedingt am nächsten Tag wieder aufs Wasser wollte. So kam es, dass John und sein Bruder Dan (auch ein Raftguide) Jesse und Can zu einem wirklich schwierigen Stück des Flusses mitnahmen (Class 5+), den sie nur ohne weibliche Anfänger bezwingen könnten.
Anke genoss den Tag und relaxte auf dem Campground in der Sonne, während Can sich mit den Jungs ein letztes Mal verausgabte, bevor es am nächsten Morgen hieß: Abschied nehmen!

 

Nevada

Death Valley & Las Vegas

Unser Weg nach Las Vegas führte uns diesmal an der Ostseite der Sierra Nevada entlang. Nach einer Nacht im günstigsten Motel von Bishop durchfuhren wir am nächsten Tag das berühmte Death Valley. Zu dieser Jahreszeit ist es dort allerdings noch lange nicht so heiß, wie man denken möchte. Als Anke mit ihrer Familie im Sommer 1997 schon mal hier war, hat sie um einiges mehr geschwitzt als dieses Mal. 🙂 Letztendlich ist das Death Valley eines der trockensten Täler der USA, das von Gebirgen umschlossen in der Mojave-Wüste liegt. Aufgrund seiner Lage, teilweise bis zu 85m unterhalb des Meeresspiegels, ist es ein Hitzepol und war trotz der humanen Temperaturen während unserer Durchreise sehr diesig. So schossen wir nur ein paar Fotos und düsten flott weiter in Richtung Las Vegas in Nevada. Bei unserer Einfahrt auf den Strip, sah alles noch ein wenig unspektakulär aus, aber das sollte sich mit Sonnenuntergang natürlich ändern.
Also checkten wir erstmal in unser Schlösschen Excalibur ein und genossen die 2 Kingsize Betten in unserem 40$-Zimmer.
2 Nächte verbrachten wir in dieser Fantasiestadt, die man einfach mal gesehen haben muss und in der man aber unserer Meinung nach nicht unbedingt mehr Zeit verbringen muss. Wir verbrachten unsere Zeit größtenteils mit staunen, shoppen und der Versuchung zu widerstehen mehr als ein paar Dollar zu verspielen. (Anke jedenfalls 🙂 )

 

Arizona

Grand Canyon National Park

Nach unserem kurzen Aufenthalt im Spielerparadies ging es weiter in den nächsten Nationalpark. Diesmal stand der Grand Canyon auf unserem Programm. Auf dem Weg dorthin überquerten wir unsere zweite Staatsgrenze.
Die Grenze zwischen Nevada und Arizona bildet der bekannte Hoover Dam, der den Colorado River zum größten Stausee der Vereinigten Staaten staut. Die Fahrt über die Staumauer ist eine absolute Touristenattraktion, wobei der Zauber dieses Gebildes irgendwie an uns vorbei gegangen ist!
Bei unserer Ankunft an der fast 450km langen Schlucht war das Wetter leider mal wieder nicht auf unserer Seite. Nachdem wir unser Zelt auf dem Campingplatz aufgestellt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Canyonrand um einen ersten Blick in die Schlucht zu werfen. Leider war es sehr grau und diesig, so dass der faszinierende Canyon auf uns noch nicht ganz so faszinierend wirkte. Nach einem Besuch im Visitorcenter, wo auch die Wettervorhersagen für die nächsten Tage ausgestellt waren, wurde uns schnell klar, wie wir unsere Zeit in diesem Park zu verbringen haben. Wir müssen in den 1500m tiefen Canyon, hinunter zum Colorado River, wandern um einen Gesamteindruck von diesem riesigen Naturwunder zu erlangen.
Somit besorgten wir uns direkt am nächsten Morgen eine „Permit“ um eine Nacht im Canyon übernachten zu dürfen. Da wir für denselben Tag keine Erlaubnis mehr bekommen haben, verbrachten wir unsere Zeit damit sämtliche Aussichtspunkte des „Südrims“ abzufahren und den Canyon aus so vielen verschiedenen Perspektiven wie möglich zu betrachten.
Am nächsten Morgen klingelte dann um 6:00 Uhr der Wecker. Nachdem unsere Rucksäcke gepackt waren, brachte uns ein Shuttlebus zum Beginn des South Kaibab Trails, den wir uns für unseren Abstieg ausgesucht hatten. In 11km Länge lagen 1500m Höhenunterschied vor uns. Mit jeder Stunde wandern wurde das Wetter klarer und der Abstieg wurde unter blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein zu einem 5stündigen Fotoshooting. 🙂
Unten angekommen kühlten wir als erstes unsere Füße im Fluss und genossen das Gefühl in eine kleine Oase hinab gestiegen zu sein. Wir relaxten an einem kleinen Beach mit Blick auf den Colorado River und tankten Energie für den bevorstehenden Aufstieg am nächsten Morgen.
Um 5:30 Uhr am nächsten Morgen krabbelte Anke mit unglaublichem Wadenmuskelkater aus dem Zelt und freute sich auf den 15,5km langen Aufstieg entlang des Bright Angel Trails. Zum Glück werden andere Muskelpartien für den Aufstieg beansprucht als für den Abstieg. 😉 Nicht lange nach Sonnenaufgang machten wir uns also auf, da es ein heißer Tag werden sollte und wir die Mittagshitze umgehen wollten. Gegen 9 Uhr hatten wir bereits die Hälfte des Weges hinter uns gebracht, allerdings noch nicht mal 500 Höhenmeter bewältigt. Auch auf dem weiteren Weg ging es zwar kontinuierlich weiter hoch, aber der härteste Part sollte auf den letzten 5 Kilometern auf uns warten, in denen wir dann knapp 750 Höhenmeter zu bewältigen hatten. Ausgelaugt kamen wir gegen 13 Uhr am Südrand des Grand Canyons an und waren wieder mal froh (und auch ein bisschen stolz) alles so gut und heil hinter uns gebracht zu haben. Die atemberaubenden Ausblicke und spektakulären Trails ließen die harte Arbeit schnell vergessen und Anke nahm ihren tagelang anhaltenden Muskelkater gerne in Kauf. Den Nachmittag verbrachten wir faulenzend auf unserer Campsite und abends fielen wir früh in einen komaartigen Tiefschlaf, bevor es am nächsten Morgen Richtung San Diego ging.

 

Kalifornien II

Lake Perris & San Diego

Vom Grand Canyon waren es ungefähr 750km bis nach San Diego, die wir allerdings nicht an einem Tag fuhren. Nachdem wir Stunden auf den einsamen Highways in Arizonas verbracht hatten, suchten wir uns am Abend eine Campsite im Lake Perris State Park.
Nach unserer vorerst letzten Nacht im Zelt ging es dann am nächsten Morgen weiter Richtung Küste. Dort angelangt cruisten wir gemütlich über den Coastal Highway hinunter nach San Diego. Als wir durch Orte wie Encinitas oder Del Mar fuhren, wo der Highway direkt am Strand vorbei führt, kam beim ersten Einatmen der salzigen Meeresluft wieder California Feeling auf. 🙂 Bevor wir das Auto am San Diego Airport abgeben mussten, fuhren wir gleich erstmal sämtliche Strände der Stadt ab, um zu sehen wo wir dann evtl. die nächsten Tage verbringen sollten.
Zuvor jedoch mussten wir erstmal wieder den Schritt vom Autoreisenden zurück zum Backpacker machen und den Weg vom Airport zu unserem Hostel mit der Straßenbahn zurücklegen. Dort angekommen drehten wir eine kurze Runde durch unsere neue Nachbar¬schaft und genossen unseren ersten Abend bei amerikanischem White Chicken Chili in gemütlich, internationaler Hostelatmosphäre.
Unseren ersten Tag verbrachten wir fast nur im Hostel. Wir nutzten die Ruhe um endlich mal wieder unsere Fotos zu sortieren und einfach ein wenig zu relaxen. Draußen schien zwar die Sonne, aber wir verschwendeten keinen Gedanken daran, dass dies in den darauf folgenden Tagen anders sein könnte. Leider war aber genau dies der Fall. Das ganze Wochenende hing eine graue Wolkendecke über der Stadt, die die Sonne kaum länger als eine halbe Stunde am Stück zum Vorschein kommen ließ. So verbrachten wir sehr viel Zeit im Hostel und hier vor allem damit auf den gemütlichen Couches zu liegen und die NBA Playoffs zu verfolgen.
Natürlich nahmen wir uns aber auch die Zeit Downtown zu erkunden. Ein langer Spaziergang führte uns durchs Gaslampquarter, ins Seaport Village, an den Hafen sowie in die nahe gelegene Shoppingmall.
Trotz des nicht perfekten Wetters war uns beiden schnell klar in was für einer schönen Stadt wir hier gelandet waren. Mit den vielen kleinen Bars und Cafés in Downtown und den antiken Gebäuden im wunderschönen Balboapark (dem wir montags bei Sonnenschein einen Besuch abstatteten) macht die Stadt einen sehr gemütlichen, eher europäisch als amerikanischen Eindruck. Dazu kommt, dass sie direkt am Meer liegt, was unserer Meinung nach ja sowieso die Lebensqualität einer Stadt stark erhöht. 🙂 So hatten wir gestern beim Spaziergang über die Promenade des Pacificbeaches das Gefühl, dass wir gut und gerne noch einige Zeit hier entspannen könnten. Aber die 6 Tage Energietanken müssen reichen. Heute ging es nach einer, dank unseres Dormmitbewohners, kurzen Nacht mit dem Zug zurück nach Los Angeles, von wo wir gleich nach Belize abheben: Centralamerica – here we come!

Es gibt keine Kommentare

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.