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Hong Kong

Trotz unserer kleinen Anfangsprobleme haben wir es uns nicht nehmen lassen Hong Kong in seiner ganzen Fülle und Pracht zu genießen und zu erleben.
Vorab kann man sagen, dass diese Metropole absolut faszinierend und spektakulär ist und einen, in sehr vielen Bereichen, bleibenden Eindruck bei uns beiden hinterlassen hat.

Hong Kong ist auf der einen Seite genauso wie man es sich vorstellt: groß, laut, voll und hektisch. Eine Stadt, in der sehr viele Menschen auf geringer Fläche leben und ihrem Alltag nachgehen. Trotz dieser Tatsachen haben wir Hong Kong und ganz besonders seine Bewohner ins Herz geschlossen. Bis jetzt haben wir beide in unserem Leben noch nicht viel Kontakt zur chinesischen Bevölkerung gehabt und wenn man mal ehrlich ist, hat man auch nicht unbedingt das beste Bild von Chinesen zu Hause. Das hat sich in der kurzen Zeit, die wir hier verbracht haben, definitiv geändert! Chinesen, also zumindest Hong Kong Chinesen, sind die mit am freundlichsten und aufmerksamsten Menschen die uns bis jetzt begegnet sind. Klar, es gibt immer Ausnahmen und auch hier haben uns viele nur komisch angeschaut bzw. einfach ignoriert, aber die wenigen tollen Erfahrungen die wir gemacht haben, haben gereicht. Hier zwei Beispiele:

Beispiel 1: „exact fare“
Wir wollten mit dem Bus von unserem Hotel ins Zentrum fahren. Da dies an unserem ersten Tag war, wussten wir nicht so richtig bescheid und sahen wahrscheinlich auch ein bisschen hilflos aus (was wir aber nicht waren). 😉 Auf jeden Fall haben uns mehrere Personen von sich aus angesprochen und gefragt, ob wir klar kämen bzw. wir irgendwie Hilfe bräuchten. Wir lehnten meistens freundlich ab, da wir dann doch eher hilfloser Aussahen als wir letztendlich waren. 😉
Um mit dem Bus zu fahren braucht man in Hong Kong den genauen Betrag in Münzen und wir hatten nur Scheine dabei. Als uns jemand sah, wie wir verzweifelt wieder aus dem Bus ausstiegen, da der Busfahrer nicht wechseln konnte, wurden wir erneut angesprochen, ob wir wissen wüssten wo wir sind und wie wir wohin kämen. Als wir dem netten Herrn klar gemacht hatten, dass wir nur kein Kleingeld für den Bus hatten, fiel diesem nichts anderes ein als zu seinem, bestimmt einen halben Kilometer entfernt geparkten, Auto zu laufen und uns die entsprechenden Münzen zu holen. Wir sollten lediglich kurz warten, er würde gleich wieder kommen. Nach wenigen Minuten kam er mit den Münzen zurück und verabschiedete sich einfach nur mit einem „enjoy your stay“!

Beispiel 2: „wanna newspaper?“
Am Fährterminal saß uns ein Chinese gegenüber und las Zeitung. Auf der uns zugewendeten Seite der Zeitung war eine „Deutsche Bank Werbung“ abgebildet und wir versuchten unauffällig zu lesen, was die Deutsche Bank in einer Chinesischen Zeitung bewirbt. Eigentlich waren wir uns sicher, dass wir nicht bemerkt worden sind, was wohl allerdings eine falsche Annahme war. Eine halbe Stunde später auf der Fähre nach Macau kam dieser Chinese mit seiner Zeitung auf uns zu und fragte uns, ob wir die Zeitung lesen möchten. Wir hatten die Situation schon völlig vergessen und den netten Herrn völlig aus den Augen verloren. Dieser hatte aber anscheinend genau gemerkt, dass wir uns für seine Zeitung interessiert haben und hat uns extra wieder aufgesucht. Wir waren so verblüfft, dass wir nur dankend verneint haben und er wieder verschwand.

Dies waren nur zwei von ganz vielen tollen Erfahrungen, die wir in kurzer Zeit in Hong Kong gemacht haben. Entscheidend dafür ist natürlich, dass viele der Chinesen in Hong Kong gut Englisch sprechen und dadurch auch offener gegenüber westlichen Menschen sind. Dazu kommt noch, dass diese Stadt eine Stadt der Superlative ist. Neben den ganzen Skyscrapern (eine tolle Skyline), den Parks, dem öffentlichen Verkehrssystem und vielem mehr lässt es sich hier wunderbar aushalten.
Das Wetter ist am Anfang gewöhnungsbedürftig und einen blauen Himmel haben wir nur einmal wenige Stunden zu Gesicht bekommen. Doch dies hat unseren Eindruck von dieser Stadt nicht negativ beeinflussen können! 😉

 

Macau – Kontraste

Im Moment geht es Schlag auf Schlag und die Zeit rast nur so dahin. Mittlerweile haben wir auch Macau unsicher gemacht.
Was soll man zu Macau sagen? Wir würden sagen „gewöhnungsbedürftig“! Mit der Schnellfähre sind die 60 Kilometer zwischen Hong Kong und Macau innerhalb einer Stunde überbrückt und man könnte denken, dass diese beiden Städte, zum einen aufgrund der Nähe zueinander und zum anderen durch den Umstand, dass beide Sonderverwaltungszonen Chinas mit kolonialem Ursprungs sind, sich irgendwo ähneln könnten. Allerdings denkt man damit sehr falsch.
Macau hat sich im Gegensatz zu Hong Kong eher klein, gemütlich und mit starkem portugiesischem Einfluss entwickelt. Erst in den letzten Jahren holt Macau auf Hong Kong auf und ein Wolkenkratzer nach dem anderen schießt aus dem Boden. Dafür sind Casinolizenzen in ganz großem Stil verantwortlich, denn in Macau entsteht das Las Vegas Asiens. Schon jetzt werden durch die Glücksspiele mehr Einnahmen erzielt als in der amerikanischen Wüstenstadt – Tendenz steigend.
Durch diesen Umstand haben wir Macau mit gemischten Gefühlen erlebt und hatten Schwierigkeiten die Kontraste zwischen alten Kulturträchtigen Gebäuden (25 davon gehören zum UNESCO-Welterbe) und den neuen pompösen Casinos/Hotels richtig einzuordnen. Die Unterschiede zwischen arm und reich bzw. neu und alt sind dadurch sehr enorm. Langfristig könnte sich dieses neue Konzept allerdings positiv auswirken, da hier gerade bestimmt täglich neue Arbeitsplätze entstehen.
Das krasseste Beispiel ist das „Venetian“, das 2007 eröffnete und derzeit mit über 800 Spieltischen und anderen Geräten das größte Casino der Welt ist. Der gesamte Komplex, der auch ein Hotel mit über 2800 Suiten umfasst, ist im Stile Venedigs erbaut. So kann man hier über die Rialtobrücke schlendern und eine Gondelfahrt durch die Grachten eines riesigen klimatisierten Luxuseinkaufszentrums machen.

Von dieser doch eher verwirrenden Pseudowelt geht es für uns weiter ins thailändische Bangkok, wo uns wieder ganz andere Eindrücke erwarten werden, auch wenn die eine Nacht dort nur ein Zwischenstopp auf unserm Weg nach Laos sein wird. Mal sehen, was für Eindrücke uns dort erwarten…

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