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Auf dem Mekong nach Phnom Penh

Die Mekong-Fahrt von der Grenze bis Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha, war auf jeden Fall ein Highlight auf unserer bisherigen Reise. Auf einem klapprigen, knallgelben „Fast-Boat, das schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, durften wir ohne wirkliche Sicherung die Sonne auf dem Dach des Bootes genießen und den Mekong in seiner vollen Pracht bewundern.
Nachdem wir uns dann in Phnom Penh eine Bleibe gesucht hatten, nutzen wir den Rest des Tages um durch die Straßen der Stadt zu schlendern und uns wie immer einen Eindruck zu verschaffen. Phnom Penh liegt an der Zusammenkunft des Mekongs und des Tonle Sab und hat normalerweise eine bekannte und schöne „Riverside“ mit vielen Restaurants und Shops. Im Moment wird allerdings die gesamte Promenade umgebaut, so dass das gesamte Ufer einer Baustelle gleicht. Als wir im Royal Palace vorbeischauen wollten, wurde uns unsere freizügige Kleidung zum Verhängnis und wir mussten den Besuch auf den nächsten Tag verlegen.
Was wir nicht wussten und uns schon irgendwie verwundert hat, ist, dass Kambodscha vom US$ regiert wird. Wenn man Geld am Automaten zieht, bekommt man nur US$ und überall wird mit US$ gezahlt. Daneben gibt es auch Riel, die kambodschanische Währung, die parallel verwendet wird. Das witzige ist, wenn man irgendwo mit US$ bezahlt und die Summe des Rückgeldes weniger als 1US$ beträgt, bekommt man dieses in Riel ausgezahlt. Warum der US$ hier eine so große Rolle spielt und die beiden Währungen so vermischt werden, haben wir nicht wirklich rausbekommen.
Die Stadt hat alle Seiten einer typischen Großstadt: An der einen Ecke werden große Hochhäuser in den Himmel gebaut und direkt nebenan sitzen Obdachlose auf der Straße. In keiner anderen Stadt sind uns bisher mehr bettelnde Kinder und Behinderte begegnet wie in Phnom Penh. Auch die Anzahl der Kinder, die uns irgendwas verkaufen sollten, war hier am höchsten. Das ganze hat unserem Besuch in dieser Stadt einen faden Beigeschmack gegeben und trotzdem hatte die Stadt irgendwas an sich.

 

Angkor Wat und seine Brüder

Von Phnom Penh ging’s mit dem Bus weiter nach Siem Reab. Knapp 7 Stunden durch malerische Landschaft in satten, grünen Farbtönen. Siem Reab ist der Ausgangspunkt für alle Exkursionen zum weltberühmten Angkor Wat, der größten, religiösen Ausgrabungsstätte auf unserem Planeten. Wir haben uns einen ganzen Tag genommen um Angkor Wat und die ganzen anderen Tempelruinen zu bestaunen und zu besteigen. Man hätte locker noch einen zweiten und dritten Tag dranhängen können, aber unsere Sehnsucht nach ein bisschen Ruhe an den Stränden von Thailands Süden war größer.
Mit einem privaten Túktúk haben wir uns von Morgens um 9 Uhr bis zum Sonnenuntergang gegen 17:30 Uhr von Ruine zu Ruine fahren lassen und dabei festgestellt, dass sich die Kleineren nicht vor Angkor Wat verstecken müssen. Wirklich sehr beeindruckend was die Khmer Könige zwischen den Jahren 790 und 1350 so auf die Beine gestellt haben. In der Region um Angkor Wat lebten damals schon über eine Millionen Menschen. Zu diesem Zeitpunkt schaffte es London z.B. gerade mal auf eine Einwohnerzahl von 50.000.

 

Schiffsbruch auf dem Weg nach Bat Dambang

Auf unserem Weg nach Thailand machten wir noch einen kleinen Umweg über Bat Dambang, der zweitgrößten Stadt in Kambodscha. Allerdings ist diese schon weit kleiner als Phnom Penh und lange nicht so interessant. Uns lag diesmal auch weniger an der Stadt, denn wir hatten gehört, dass das Geheimnis unseres Umweges die Bootstour von Siem Reab nach Bat Dambang sein sollte. Wenn man jetzt mal davon absieht, dass unser Boot völlig überfüllt war, der Motor einen Höllenlärm machte und unterwegs gleich zweimal die Bootsschraube brach, war diese Bootstour wirklich sein Geld wert.  Zunächst wurde der aufgestaute Binnensee des Tonle Sab überquert, anschließend ging’s durch schmale Gassen in einem Mangrovengebiet und zu guter letzt auf dem Stueng Sangkae rauf bis Bat Dambang. In den dichten Gassen des Mangrovengebietes wurde unsere Bootsschraube zweimal Opfer dicker Äste und Wurzeln, doch unsere Crew hatte Ersatzteile dabei und wusste sich zu helfen.
Am selben Abend durchquerten wir noch Bat Dambang zu Fuß und entschlossen uns dabei schon am nächsten Tag mit dem Bus weiter nach Bangkok zu reisen.

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